Die Zahl der politisch motivierten Straftaten steigt seit Jahren an und hat seit ihrer erstmaligen Erfassung im Jahr 2001 neue Höchststände erreicht. Für 2015 sind die Werte in der Grafik, die ich der ZEIT entnahm, abzulesen. Die aktuellen Daten aus 2016 finden sich auf den Seiten des Innenministeriums. Die Werte sind jedoch im Vergleich zum Vorjahr nur leicht angestiegen. Insgesamt wurden 41.549 Straftaten (+6,6 Prozent) und 4.311 Gewalttaten (-2,1 Prozent) registriert.
Aber die Entwicklung weist deutliche Unterschiede auf: Die Zahl der Delikte rechter Straftäter steigt schneller an und befindet sich ohnehin auf einem viel höheren Niveau. Linke Straftaten nehmen zwar ebenfalls zu, aber gerade im Bereich von linken Gewalttaten - im Unterschied zu Straftaten - sank die Zahl der Delikte in 2016 um 24,2 Prozent auf 1.702.
Die Zunahme politisch-rechts motivierter Kriminalität ist auch auf Straftaten gegen Ausländer zurückzuführen. Diese nahmen um rund 30% zu. Insgesamt wurden zwar 3.372 Delikte gezählt, aber rund 45 Prozent dieser Delikte entfallen auf den Konflikt zwischen der Türkei und der PKK.
Gleichzeitig waren Zuwanderer 2016, selbst wenn man sämtliche ausländerrechtlichen Straftaten wie etwa den illegalen Aufenthalt herausrechnet, überdurchschnittlich an der gesamten registrierten Kriminalität beteiligt. Hier gibt die Statistik keine genaueren Werte her, weil der Begriff des Zuwanderers nicht eindeutig definiert ist.