Im Kern handelt es sich hierbei um einen ambulanten Pflegedienst aus Nachbarinnen und Nachbarn sowie Angehörigen, die in Teilzeit oder Vollzeit angestellt sind und aus Mitteln der Pflegeversicherung (Pflegesachleistung ambulant) bezahlt werden. Professionelle ambulante Dienste bleiben weiterhin bestehen und können ihre Personalkapazitäten für die Tätigkeiten einsetzen, die besondere Fachkenntnisse erfordern (z.B. komplexe Grundpflege oder Maßnahmen der Behandlungspflege). Als Ziel soll ein Netzwerk aus drei bis sechs festen Nachbarinnen pro Fall entstehen, wodurch die Angehörigen und Menschen mit Pflege-/Unterstützungsbedarf entlastet werden. Die Nachbar*innen werden dabei durch hauptamtliches Personal koordiniert (sogenannte Fallmanager), professionelle Pflegende werden dort hinzugezogen, wo es nötig ist.
Für den Erfolg der Umsetzung ist der kleinräumige Bezug bedeutsam. Ein intimer Quartiersbezug mit ca. 1.500 Bewohnerinnen und Bewohnern schafft Vertrauen und ermöglicht den Aufbau strategischer Kooperationen im Quartier (ambulante Pflegedienste, Apotheker, Ärzte, Nachbarschaftshilfe, ...). Ebenso besteht ein erprobtes modulares Schulungskonzept, über das eine tätigkeitsbezogene Qualifizierung möglich ist (z.B. Einkaufshilfe, Betreuungsleistung, einfache grundpflegerische Versorgung).
Die Leistungen werden über die bestehenden Leistungskomplexe der Pflegeversicherung abgerechnet, wodurch die Gehälter der Nachbarinnen und Nachbarn sowie des Fallmanagements finanziert werden. Gleichzeitig können Kosten reduziert werden, da lange Wege entfallen und ein Fuhrpark weitestgehend nicht notwendig ist.
Nutzen für Bürger*innen ohne Pflegegrad